Sie reden vom Netz wie Blinde vom Licht

Archiv für September, 2013

Das World Wide Web aus dem Jahr 1984

World Wide Web: Infografik zeigt Wachstum seit 1984 -- Gewaltiges Wachstum: Aus 130 Webseiten wurden im Lauf der letzten 20 Jahre über 630 Millionen. -- Das Internet ist heutzutage aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Allein in sozialen Netzwerken werden pro Minute unvorstellbar große Datenmengen geteilt, produziert und hochgeladen. Kein Wunder - schließlich hat das World Wide Web mittlerweile an die 2,7 Milliarden Nutzer. Das entspricht knapp 39 Prozent der Weltbevölkerung.

Screenshot: Chip Online — World Wide Web: Infografik zeigt Wachstum seit 1984

Ganz kurze Anmerkung

Zumindest in der Fachpresse sollte bekannt sein, was der Unterschied zwischen dem Internet und dem World Wide Web ist — und eigentlich auch, dass in der Zeit zwischen 1984 und 6. August 1991 von einem „Wachstum“ des World Wide Web nicht die Rede sein konnte. Ganz einfach deshalb nicht, weil der erste HTTP-Server am 6. August 1991 gestartet wurde. Davor gab es den beliebten Internet-Dienst World Wide Web nicht. Ein Internet hingegen sehr wohl.

Aber woher soll ein für eine Fachzeitschrift tintenklecksender Qualitätsfachjournalist auch Dinge wissen, die dem Fache entsprechen, über das er schreibt? Hauptsache, es wird schnell Content in das CMS gekloppt, weil sich irgendwo in diesem Webdingens eine tolle englischsprachige Infografik gefunden hat, die man rasch mit Reklame (dem eigentlichen Geschäft der Contentindustrie) umgeben und zum Content machen kann. Egal, was für ein Bullshit dabei herauskommt.


In aller Kürze zur Bundestagswahl…

Wählt euch selbst! Zu Wahl gehört eine Auswahl. Punkt.Es gibt ja Menschen, die vor eine Bundestagswahl Wahlempfehlungen veröffentlichen. Das werde ich nicht tun. Stattdessen gibt es den Alarmknopf-Rückblick auf die vergangene Legislaturperiode

Dies ist eine größere, rückblickende Linkliste zur Hilfe bei Wahlentscheidungen mit besonderem Blick auf die Lügen und die „Kompetenz“ zu Internetthemen und auf die daraus ersprießenden Beglückungsideen. Ich muss davon ausgehen, dass es mit der „Kompetenz“ und den Lügen bei Themen, in denen ich mich zufällig weniger gut auskenne, kein bisschen besser aussieht. Alle Links in dieser großen Liste gehen auf den Alarmknopf. Alle Zitate darin sind mit Quellen belegt, die Quellen sind zu einem großen Teil dauerhaft archiviert. Auf eine Erwähnung von Missverständnissen, Versprechern und rhetorischen Ausrutschern und anderen Lachnummern habe ich verzichtet. Bei der Lektüre bitte ich jeden darum, sich daran zu erinnern, dass Interviews von den Politikern selbst freigegeben wurden und dass Reden in Parlamenten und auf Veranstaltungen als öffentliche Sprechakte vorher von gut dafür bezahlten Experten im Hintergrund ausgearbeitet werden. Nichts hier in dieser Darlegung politischer Standpunkte ist unbeabsichtigt, zufällig, ausgerutscht. Alles hier spiegelt den politischen Gestaltungswillen und die politischen Beglückungsideen der jeweils Zitierten wider — und wirft ein Blick auf die Parteien, in denen die jeweils Zitierten in Amt und Würden als Volksvertreter oder Träger hoher innerparteilicher Ämter kamen.

Politiker aus der ersten Reihe der CDU/CSU…

…oder kurz zusammengefasst: belegen, dass eine CDU/CSU, die solche Gestalten nach oben spült, unwählbar ist. Die ganz besondere technische Kompetenz der CDU/CSU zeigt sich auch in ihrem bemerkenswerten Webauftritt und in der versuchten Verhinderung, die Qualität dieses Auftrittes zu erkunden.

Politiker aus der ersten Reihe der SPD…

…oder kurz zusammengefasst: belegen, dass eine SPD, die solche Gestalten nach oben spült, unwählbar ist.

Politiker von Bündnis 90/Die Grünen…

…oder kurz zusammengefasst: belegen, dass eine Partei, die solche Gestalten nach oben spült, unwählbar ist.

Politiker der FDP…

…oder kurz zusammengefasst: belegen, dass eine Partei, die solche Gestalten nach oben spült, unwählbar ist.

Ach ja, Politiker aus der ersten Reihe der Linkspartei…

…nicht, dass die jetzt jemand für kompetent, wählbar, weniger intelligenz- und volksverachtend und eine brauchbare Alternative zum inkompetenten Gestümper von CDUSPDCSUFDPGRÜNETC hält.

Und bei der Piratenpartei…

…bei der es immer noch ein wenig schwierig ist, Poltiker aus der ersten Reihe zu benennen, hat tonangebende Gestalten in Ämtern, die…

…nur, damit die jetzt nicht jemand schon deshalb für kompetent hält, weil sie twittern und facebooken können. Vielmehr ist der Eindruck einer besonderen Kompetenz angesichts der Tatsache, dass solche Gestalten nach oben gespült werden, schon ein bisschen unangemessen.

Wer solche Gestalten wie die hier beispielhaft aufgeführten Kompetenzbomben mit seiner abgegebenen Stimme zum Herrschen in der Bundesrepublik Deutschland legitimiert, wird dafür mit absurden und wirkungslosen „Sicherheitsgesetzen“ für das Internet bestraft, die nicht schon nach vier Jahren wieder weggehen — die dann von hochbezahlten professionellen Lügnern im Staatsfernsehen der Bundesrepublik Deutschland als tolle Sache für uns alle erklärt werden.


Endlich ein Pad für Internetausdrucker

Es ist eine Fehlleistung, die eher zu einem erfundenen Rundfunksprecher wie Ron Burgundy oder Alan Patridge passte, aber es war der BBC-Nachrichtensprecher Simon McCoy, der diese beiden Charaktere am Mittwoch übertraf, als er einen Bericht präsentierte, während er eine Packung Photokopierpapier trug — die er mit einem iPad verwechselte

The Guardian — BBC presenter does live broadcast clutching stack of paper instead of iPad

Ganz kurze Anmerkung zu dieser zum Brüllen komischen Realsatire

Ich bin Simon McCoy sehr dankbar für seine Schwierigkeiten, zwischen einem Stapel Papier und einem ab Werk verkrüppelten und entrechtenden Computer wie dem iPad zu unterscheiden, denn er hat so vor aller Augen deutlich gemacht, dass diese demonstrativ vor der Kamera benutzten iPads keinem anderen Zweck dienen als dem product placement. Und morgen sprechen wir wieder von „journalistischer Sorgfalt“ und der klaren Trennung von Werbung und redaktionellen Beiträgen…

Die Frage, was Apple wem für diese klandestine Reklame bezahlt, wird vermutlich vor lauter Lachen von niemandem gestellt werden.


Online und mobil

Deutsche Zeitungen erreichten gedruckt, online und mobil derzeit mehr Menschen als je zuvor, betonte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen (Kölnische Rundschau), zum Auftakt des Zeitungskongresses 2013 am Montag in Dresden

Heise Online — Zeitungsverleger: „Magna Carta der Telekommunikation“ für Freiheitsrechte beim Netzzugang

Kurze Anmerkung

Kann der werte Herr Heinen seinen eingeschläfertern Zuhörern einmal erklären, was der Unterschied zwischen diesem „Online“ und diesem „Mobil“ ist, oder hat er sich im #Neuland ein bisschen verlaufen…


Internet und Drogen

Die Politik muss Aufklärungsveranstaltungen über die Gefahren im Daten-Dschungel mit Smartphone und Internet sowie im Umgang mit Drogen fördern und dafür die nötigen Gelder bereit stellen.

Jörg Reinmuth, FDP, Dipl.-Wirtschaftsingenieur, FDP-Landtagskandidat in Unterfranken

Ohne Worte.