Sie reden vom Netz wie Blinde vom Licht

Nur neun Megabyte? — Spendet Festplatten für das BMI!

Im Pressereferat des BMI stand den Referenten bis Dezember 2012 ein nur auf 9 MB beschränktes Postfach zur Verfügung. Dadurch bedingt musste immer wieder das Postfach leer ‚geräumt‘ werden, d.h. Mails gelöscht werden. Insofern ist es in der Pressestelle ‚üblich‘ die Postfächer regelmäßig zu leeren. Die Mails werden individuell je nach Arbeitsplatzkapazität des jeweiligen Computerarbeitsplatzes gelöscht.

Dr. Hans-Peter Friedrich, Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, zitiert nach Heise Online

Satirischer Kommentar und Spendenaufruf

Liebe Bundesbürger, liebe Bundesbürgerinnen,

wenn wir dem Herrn Innenminister glauben dürfen, gibt es ein erhebliches Problem im Bundesinnenministerium. Und wer würde einem ehrenwerten Mann, der nicht nur Innenminister, sondern sogar Doktor ist, nicht seinen uneingeschränkten Glauben schenken?!

Offenbar sind angesichts der laufenden Sparmaßnahmen zur Konsolidisierung des Bundeshaushaltes die wenigen tausend Euro für einen angemessenen Satz Festplatten zur Archivierung des Mailverkehrs des Ministeriums nicht mehr übrig, und die vorhandenen Festplatten sind dermaßen übervoll von irgendwelchen „Dateien“ zur Speicherung von Rechtsextremen, Islamisten und Leuten, die in einer Einbahnstraße Zigaretten anzünden, dass einzelnen Mitarbeitern nur noch neun Megabyte in ihrem Postfach zur Verfügung stehen. E-Mails, die Vorgänge in der Bundesregierung aufschlüsseln und nachvollziehbar machen, müssen wegen dieser drangvollen Enge gelöscht werden.

Dies ist bedauerlich. Gegenwärtige politische Vorgänge im Bundesinnenministerium gehen verloren, der Bundestag verliert seine Kontrollmöglichkeit und späteren Historikern gehen wertvolle Primärquellen zur Beurteilung der heutigen Regierung unwiederbringlich verloren.

Dieser Zustand muss beendet werden! Das ist alternativlos!

Und sie haben es in der Hand, diesen Zustand zu beenden, lieber Bundesbürger und liebe Bundesbürgerin!

Wenn sie noch eine alte, für sie nicht mehr brauchbare, aber dennoch funktionierende Festplatte herumliegen haben, spenden sie diese Festplatte dem Bundesinnenministerium! Es kostet sie nichts weiter als eine Verpackung, in der die Festplatte sicher transportiert werden kann, und natürlich das Porto.

Senden sie diese Festplatte an das

Bundesministerium des Inneren
Alt-Moabit 101D
10559 Berlin

und weisen sie in einem Begleitschreiben darauf hin, warum sie das tun und dass sie eine dauerhafte Archivierung des Schriftverkehrs der Bundesregierung für so wichtig halten, dass sie in diesen schweren Zeiten voller Sparprogramme sogar zu einer Spende, zu einem persönlichen Opfer, bereit sind.

Angesichts der Fülle und Bedeutung des Schriftverkehrs können es gar nicht genug Festplatten werden.

Und angesichts der offensichtlichen finanziellen Enge für IT-Anschaffungen des Bundesministeriums des Innern ist kein Beitrag so klein, dass er unwichtig wäre.

Seien sie ein guter Bürger der BRD und unterstützen sie ihren Bundesinnenminister!

Schauen sie auch im Keller nach, ob sie noch Festplatten finden!

Jedes Byte wird gebraucht! Jedes Byte ist wichtig! Das Bundesinnenministerium darf kein speicherplatzfreier Raum sein!

Wenn wir das alle wollen, schaffen wir das: Zehntausend funktionierende Festplatten für Dr. Hans-Peter Friedrich!

Mit staatsbürgerlichem Gruß
Der Alarmknopf

Nachtrag 21:00Ein nur auf dem ersten Blick sehr ähnlicher Aufruf befindet sich im Forum von Heise Online, und in der Tat: Die gesamte CDU/CSU-Fraktion bedarf dringend der Datenspeicher, und zwar jedes einzelnen Bytes.

Nachtrag 20. Februar, 16:20 Uhr — Das war alles nur… ähm… eine Verwechslung technischer Begrifflichkeiten. Und einen objektiven Grund für die Löschung einer Mail mit der Weitergabe interner Informationen an das springersche Blutblatt „Bildzeitung“ hat es gar nicht gegeben. Aber das ist nach den Nebelgranaten… sorry… Verwechslungen technischer Begrifflichkeiten durch den Herrn Innenminister Dr. Friedrich fast in Vergessenheit geraten.

9 Antworten

  1. Ich mlchte darauf hinweisen, dass gewillte Einsender bitte ihre Festplatte vorher sicher leeren, das BMI wird ihre Kapazitäten wohl darauf ausrichten ein paar raubmordkopierende Netzterroristen zu verknacken, wenn die ihnen blöd kommen 😉

    16. Februar 2013 um 17:00

    • Die andere Alternative ist: Nicht löschen. Mit schöner staatsbürgerlicher Begründung: „Ich habe die Festplatte nicht gelöscht, um ihnen die Kosten für eine eventuelle Installation des Bundestrojaners zu ersparen.“ :mrgreen:

      16. Februar 2013 um 17:04

  2. Pingback: Nachtwächter-Blah » Mein Spendenaufruf für das Bundesinnenministerium

  3. Pingback: Innenministerium « Fraktale Welten

  4. Georg

    Ich würde vorschlagen, alle eingesendeten Festplatten mit Zip-Bomben zu präparieren, dann dürfen die Beamten im Ministerium auch gleich das Löschen brisanter Dokumente am lebenden Objekt üben. Schließlich wird erst durch den Speicherplatz das digitale Vertuschen notwendig. 😉

    17. Februar 2013 um 16:40

  5. Pingback: Des Innenministers Geschwätz von gestern | Alarmknopf

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