Sie reden vom Netz wie Blinde vom Licht

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Die bösen Cookies

Cookies sammeln, speichern und verknüpfen Daten.

Dr. Beate Merk, CSU, Bayerische Staatsministerin der Justiz

Kommentar

Eine Aussage einer führenden Justizpolitikerin, die etwa so „einsichtsvoll“ wie die Aussage „Fingerabdrücke stehlen, rauben und morden“ ist. Und auch das triffts kaum, weil es beinahe unmöglich ist, den unfassbaren Blödsinn dieser sechs gnadenlos blinden Worte in einigermaßen verständliche Alltagserscheinungen zu übersetzen.

Cookies tun nämlich gar nichts, sie sind so passiv wie ein Text. Es handelt sich um einen von Netscape erfundenen Workaround um die Beschränkungen des zustandslosen HTT-Protokolls.

Dieses grundlegende Protokoll des World Wide Web ist nämlich relativ einfach gestrickt. Ein Client (heute in der Regel ein Webbrowser) sendet an einen Webserver eine Anfrage nach einer Ressource auf diesem Server und bekommt dafür vom Server eine Antwort zurück, die aus einem Statuscode (war diese Anfrage erfolgreich?) und im Regelfall weiteren Daten besteht, und zwar den Daten, die der Client angefordert hat. Wird vom gleichen Client eine zweite Anfrage gesendet, gibt es ohne Cookies keine Möglichkeit, auf Seiten des Servers festzustellen, ob diese Anfrage vom gleichen Client kommt. Insbesondere sind ohne Cookies solche Dinge wie Websites mit einem Login (sagen wir mal: Facebook, Twitter oder auch das gewöhnliche Webforum von Aquarienfreunden) oder Webshops nicht realisierbar. Um diese recht große Einschränkung des zustandslosen Protokolles zu umgehen, kann eine Anwendung auf einem Webserver dem Client ein Cookie setzen, anhand dessen der Client wiedererkannt werden kann. Auf diese Weise wird das zustandslose Protokoll um das Funktionsmerkmal eines Sitzungsverhaltens erweitert.

Der Inhalt eines Cookies wird ausschließlich an die Site zurückgesandt, die das Cookie gesetzt hat. So weit der unproblematische und nützliche Teil daran.

Es ist allerdings wahr, dass Cookies zum Tracking von Anwendern über die Grenzen einer Site hinweg benutzt werden. Dies geschieht durch Einbettung externer Elemente (Bilder, JavaScript-Quellen, Inhalte in IFRAMES, Medieninhalte, Plugin-Inhalte) und wird insbesondere in der Reklamewirtschaft angewandt (oder genauer gesagt: bewusst und auf widerwärtige Weise missbraucht), um detaillierte Nutzerprofile zu erstellen (und eventuell mit weiteren klandestin gesammelten Daten zusammenzuführen).

Nicht die Cookies sammeln, speichern und verknüpfen Daten, sondern privatwirtschaftliche Unternehmen, die Cookies zu diesem Zweck missbrauchen und Websites, die von ihren Gestaltern (zum Beispiel durch Einblendung von Reklame externer Dienstleister oder durch Einbettung des so genannten „Facebook-Buttons“) für diese Art Tracking aufbereitet werden¹.

Diesen kleine, aber recht wichtige Unterschied scheint der guten Frau Doktor nicht bewusst zu sein. Das ist bei einer Justizministerin besonders tragisch, weil es leicht zu politischen Fehlentscheidungen führen kann, etwa zu Gesetzen gegen das Setzen von Cookies (was einen Großteil des Web außer Funktion setzen würde, und zwar insbesondere jede kommerzielle Nutzung etwa durch mittelständische Webshops) statt zu Gesetzen gegen die alltägliche datenmäßige Durchleuchtung von Webnutzern.

Wie ist die Frau auf das Cookie-Problem gekommen

Nun, diese Frage wird im Artikel der Mittelbayerischen Zeitung beantwortet:

Die Ministerin stellte von Anfang an klar, dass sie das Internet und seine unendlichen Möglichkeiten ebenso unendlich schätze, inklusive der sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter. Doch gelte es, die Schattenseiten und Gefahren nicht zu vergessen: „Man fühlt sich beobachtet“, so Merk und erzählte, wie auf ihrer E-Mail-Seite sofort Werbungen für Wandern und Hundeprodukte angezeigt wurden, nachdem sie einem Freund geschrieben hatte, sie würde hundefreundliche Wanderstrecken bevorzugen.

Verantwortlich dafür seien sogenannte Cookies auf der Seite, erklärte die Verbraucherschutzministerin.

Frau Merk glaubt also ganz offensichtlich, dass Cookies den Text einer in einem Webmailer verfassten Mail auslesen und auf eine von ihr nur geahnte Weise zu Werbern funken können, die dann Ads im Browser schalten. Auf die naheliegende Idee, dass der Freemail-Anbieter (in diesem Beispiel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit GMail) die versendeten und empfangenen Mails nach Schlüsselwörtern durchsucht und Werbung schaltet, ist Frau Merk hingegen nicht gekommen — und genau dieses unverschämte „Recht“ nimmt sich Google, der größte Reklamevermarkter im Internet, in den Nutzungsbedingungen für GMail heraus.

Mit Cookies hat das nichts zu tun. Es ist eine ans Widerliche grenzende Unverschämtheit, die sich Google (und vielleicht inzwischen auch der eine oder andere weitere Freemail-Anbieter) herausnimmt. Ein guter Schutz dagegen ist übrigens der Verzicht auf den Webmailer, die Einrichtung eines Mailclients und die ausschließliche Kommunikation über verschlüsselte E-Mail. Allerdings sollte die werte Frau Ministerin durchaus über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, einen kleinen Server bei einem Hosting-Provider anzumieten und diesen als Mailserver zu verwenden. Oh, sie hat ja schon eine Website und eine eigene Domain, gehostet bei ScanPlus aus Ulm an der schönen Donau… na, wenn sie dann lieber so kommuniziert, dass die Reklamewirtschaft mitlesen kann, ist es eben ihre eigene schreiende Dummheit.

Und dann ist da noch etwas

Übrigens hat die werte Frau Doktor der Rechtswissenschaften auch in einem weiteren Punkt unrecht:

Ein Abschalten der Cookies habe meist zur Folge, dass die Internetseite nicht mehr funktioniere.

Es ist in vielen gängigen Browsern möglich, das Setzen von Cookies durch und die Übermittlung von Cookies an Sites zu unterdrücken, die nur Inhalte innerhalb der aktuell dargestellten Seite einbetten.

Beim Opera geht dies zum Beispiel unter Einstellungen ▷ Tab "Erweitert" ▷ Punkt "Cookies" ▷ Markierung bei "Nur Cookies von der besuchten Website annehmen". Damit wird diese Art des Trackings unmöglich gemacht, ohne dass die eigentliche und erwünschte Funktion der Website (nicht Internetseite!) beeinträchtigt ist. Warum das nicht die Standardeinstellung ist und ob es nicht eine gute Idee wäre, darauf hinzuwirken, dass die Standardeinstellungen eines Browsers das Eindringen in die Privatsphäre so schwierig wie nur möglich machen, gehört zu den Fragen, die sich die Frau Doktor wegen ihrer blubberbläschenschlagenden technischen Inkompetenz wohl niemals stellen wird, wenn sie mit ihrem nicht vorhandenen Wissen diffuse Ängste vor gewöhnlichen Webtechniken unter den Menschen in Deutschland ausbreitet.

Beim Firefox existiert eine derartige Einstellung nicht mehr (Was hat Datenkrake Google dafür wohl an Geld fließen lassen?)² ist diese Einstellung ein bisschen versteckt. Im Menü Bearbeiten ▷ Einstellungen wählen, und dann in den Einstellungen das Tab Datenschutz anzeigen, unter Chronik den Punkt Firefox wird eine Chronik: nach benutzerdefinierten Einstellungen anlegen wählen, um die Markierung bei Cookies von Drittanbietern akzeptieren zu entfernen. Ferner ist mit dem Firefox möglich, unter Extras ▷ Privaten Modus starten eine Sitzung zu starten, in der keine Cookies dauerhaft gespeichert werden, was die Möglichkeiten zum Benutzertracking sehr einschränkt. Dies hat aus Benutzersicht den Vorteil, dass es nicht nur hinreichend wirksam, sondern auch sehr einfach anzuwenden ist und keine Klickorgien im Einstellungsdialog erfordert — wenn der Benutzer denn davon weiß. Von der Frau Justizministerin, die sich so breit, unwissend und angstvoll in der Mittelbayerischen Zeitung ausgelassen hat, erfährt er es jedenfalls nicht, und ein Journalist hat sich auch nicht getraut, den etwas speichelleckerischen Artikel um eine entsprechende Anmerkung zu ergänzen.

Beim Chromium wurde mit dem Inkognito-Fenster (Menüpunkt Neues Inkognito-Fenster) ein ähnlicher Weg wie beim „Privaten Modus“ des Firefox beschritten, hier gibt es allerdings keine Möglichkeit, explizit die Übermittlung von Cookies an Drittseiten zu unterdrücken. Das hätte mich bei einer Software aus dem Hause Google auch sehr gewundert, wenn es dort wirksame Einstellmöglichkeiten gegen Tracking gegeben hätte. Diese hätten nämlich das Potenzial, das Geschäftsmodell von Google zu gefährden.

Wie die Verhältnisse beim Internet-Explorer aussehen, kann ich leider nicht sagen, weil dieser Browser von Microsoft nicht für mein bevorzugtes Betriebssystem zur Verfügung gestellt wird.

Und jetzt der BRÜLLER, das Warten hat sich gelohnt:

Als Ministerin sei ihre Aufgabe, den Bürgern Medienkompetenz zu vermitteln

ROFLCOPTER! *schenkelklopf!*

Nun, Frau Ministerin, an ihrer selbstgesetzten Aufgabe sind sie vollumfänglich gescheitert. Sie haben Falschwissen (das ist schlimmer als Unwissen) und diffuse Angst vor dem Internet verbreitet, statt Wissen und damit die Möglichkeit zum vernünftigen, selbstverantwortlichen Verhalten zu vermitteln. Wie ihre Erfolge bei jenen Aufgaben aussehen mögen, die sie sich nicht selbst setzen, sondern die ihnen in Regierungsverantwortung von laufenden gesellschaftlichen Entwicklungen gestellt werden, mag man sich da gar nicht mehr vorstellen.

¹Zum Beispiel ist die Website der Mittelbayerischen Zeitung eine derartige Site. Sie enthält externe Codeschnippsel von Facebook Connect, Google +1, Google Analytics und AddThis — dies sind die vier Fälle, die mir sofort bei Ansicht des Quelltextes aufgefallen sind. Was das Geschäftsmodell von Google ist, sollte zumindest im Verlagsgewerbe jedem klar sein (die wollen ja sogar ein Leistungsschutzrecht), und Facebook ist als Datensammler zu Recht berüchtigt. Genau die Gefahr, die eine bayerische Staatsministerin zu derartigen Dummsprech hingerissen hat, wird von der Verlagswebsite aktiv und bewusst hergestellt, die diesen Dummsprech unreflektiert und ohne Relativierung zitiert und in einen größeren Leserkreis trägt. Wer sich anschaut, was Verleger treiben, braucht keine Satire mehr.

²Die erste Veröffentlichung dieses Textes enthielt den hier durchgestrichenen Fehler, weil diese Einstellung im Firefox so gut „versteckt“ ist, dass ich sie nicht gefunden habe. Danke an Bio, der in den Kommentaren den entscheidenden Hinweis gab.


Stasi 2.0 VDS: Jetzt wegen der Nazis!

Zitat Heise Online:

Die bayerische Justizministerin Beate Merk und der Innenexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, haben sich nach dem Auffliegen der „Zwickauer Zelle“ erneut für die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen. Erkenntnisse über etwaige Mittäter oder Hintermänner der Neonazi-Mordserie sowie über ein mögliches rechtsterroristisches Netzwerk gebe es nur mithilfe der Vorratsdatenspeicherung, sagte Merk am Mittwoch laut dpa.

Uhl sieht die Sache ähnlich. „Die ganze Republik rätselt, wie groß der braune Sumpf in Deutschland ist“, sagte der CSU-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung. Ohne Internet- und Telefonverbindungsdaten der Mitglieder der rechtsradikalen Zelle dürfte das schwer zu klären sein.

Kommentar

Manchmal, nein, eigentlich fast immer wirken die Innenpolitiker aus der Partei mit dem „C“ wie programmierte Sprechpuppen, die ständig „Sätze“ nach folgendem Schema generieren, wenn man ihnen ein Mikrofon vor das Gesicht hält: Wir brauchen jetzt [Überwachungsmaßnahme, die massiv in die Bürgerrechte eingreift, hier einsetzen] wegen [Thema aus Tagesschau oder Springerpresse hier einsetzen].

In diesem Fall, wo sich — wir erinnern uns — polizeilich und geheimdienstlich bekannte rassistische Extremisten in einer „Szene“ bewegten, die so sehr mit nachrichtendienstlichen Ermittlern durchsetzt ist, dass daran sogar schon einmal ein Verbotsverfahren gegen eine offen grundgesetzfeindliche Partei gescheitert ist; wo selbst der Chef des „Thüringer Heimatschutzes“, zu dem auch die beiden polizeilich und geheimdienstlich bekannten rassistischen Extremisten gehörten, ein Mitarbeiter des Thüringer Verfassungsschutzes war; wo klar war, dass die polizeilich und geheimdienstlich bekannten rassistischen Extremisten über Waffen und Sprengstoff verfügen; wo diese polizeilich und geheimdienstlich bekannten rassistischen Extremisten mit Ausweispapieren eines deutschen Geheimdienstes ausgestattet wurden, so dass sie besser über ein Jahrzehnt lang Menschen ermorden konnten; wo diese Taten innerhalb der „Szene“ dermaßen bekannt waren, dass sie sogar in eigens dafür geschriebener Musik verherrlicht wurden, während ein Verfassungsschützer, der bei einigen dieser Morde unmittelbar zugegen war, so braun ist, dass er den Spitznamen „kleiner Adolf“ trägt — ja, in diesem Fall wirkt eine derartige Sprechblase einfach nur entsetzlich dumm. An polizeilichen und geheimdienstlichen Erkenntnissen kann es kaum gemangelt haben, dafür hat es aber ganz offensichtlich am Willen gemangelt, diese Mörder an einen Ort zu verfrachten, an dem sie keinen Schaden anrichten können.

Ja, es wirkt dumm wie das Gebrabbel einer Sprechpuppe, die einfach mechanisch ein paar Textversatzstücke zusammenbastelt und ausspricht, ohne dass sich dahinter eine Spur von Reflexion befände.

Wenn es wirklich Dummheit ist, die sich hier Wort verschafft hat, denn ist es eine Dummheit, die deutlich macht, dass der Mensch mit dieser Dummheit für das von ihm ausgeübte Amt intellektuell völlig ungeeignet ist. Sollte es aber — was die weniger vorteilhafte Annahme ist — um einen gescheiterten Versuch handeln, die Menschen in der Bundesrepublik für dumm zu verkaufen und von der Wirklichkeit dieser Staatskrise abzulenken, so ist es ein ebenfalls deutlicher Hinweis, dass der so frei von jeder Achtung für die Hinterbliebenen der Opfer in die Journalistenmikrofone redende Mensch charakterlich und ethisch für das von ihm ausgeübte Amt völlig ungeeignet ist. Der Rücktritt — oder bei inappellabler Uneinsichtigkeit: die bitte möglichst unmittelbare Entlassung aus dem Amt eines Innenministers oder eines innenpolitischen Sprechers — ist in jedem Fall nahe gelegt.

Ganz nebenbei: Ich rätsele übrigens jetzt nicht mehr darüber, wie groß der braune Sumpf in der Bundesrepublik ist, weil ich sehr genau und aus direkter Anschauung weiß, wie viel Fläche vom Landesamt für Verfassungsschutz direkt am Mittellandkanal eingenommen wird.

Nachtrag 17. November, 19.00 Uhr

Diese „Argumentation“ soll jetzt offensichtlich zur Kampagne für die Vorratsdatenspeicherung verwendet werden, egal, wie sehr damit die Opfer und Angehörigen einer mörderischen Kriminalität verachtet werden. Die Gewerkschaft der Polizei zeigt sich recht schambefreit beim Vorantreiben dieser Kampagne:

Die Vorratsdatenspeicherung ist ein wichtiges Instrument zur Terrorismusbekämpfung. Ohne, kann es nicht einmal den Ansatz von Chancengleichheit für die Sicherheitsbehörden geben. Hätten wir dieses Instrument, lägen uns vielleicht schon heute weitergehende Informationen zu Unterstützern und Hintermännern der NSU vor

Michael Silkeit, Landesvorsitzender der GdP Mecklenburg-Vorpommern

Nachtrag 21. November, 20.50 Uhr

Nur ein Beispiel für die jetzt laufende Kampagne, die bei Betrachtung der Tatsachen bemerkenswert von den rassistisch motivierten Serienmördern und ihrem Umfeld losgelöst ist:

Wenn wir sie doch nur noch hätten, die deutschen Telefon- und Internetdaten des vergangenen Halbjahres. Dann ließe sich jetzt das mögliche Umfeld der Zwickauer Terroristengruppe ziemlich rasch einkreisen. Wir haben die Daten aber nicht, denn das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2010 die verdachtslose Speicherung aus Sicherheitsbedenken für illegal erklärt und alle bestehenden Daten löschen lassen

[…] Die Terrorgruppe aus Zwickau ist ein Beispiel dafür, dass solches Vorratsspeichern auch ohne konkreten Tatverdacht eben doch sinnvoll ist. Die Täter und einige ihrer möglichen Helfer waren strafrechtlich nicht unbescholten, aber es gab nicht den leisesten Mordverdacht gegen sie.

Welt Online: Ohne Vorratsdaten stochern wir im braunen Nebel

Die Serienmörder aus Zwickau sind auch ein Beispiel dafür, dass völlige Überwachung aller Menschen durch allgegenwärtige Mikrofone und Kameras (auch in so genannten Privatwohnungen) und die Aufzeichnung und Aufbewahrung der Ergebnisse einer solchen Überwachung „sinnvoll“ ist, wenn man den vom springerschen Hetz- und Lügenblatt „Die Welt“ gepflegten Wortgebrauch einmal fortführen möchte. Illegale Taten aller Art können dadurch im Ansatz verhindert werden; und wenn es wegen der Nachlässigkeit der Ermittler doch einmal zu solchen Taten kommt, lässt sich ihre gesamte Geschichte ebenso aufklären, wie sich die Unterstützung und Mithilfe durch andere Menschen aufdecken und verfolgen lässt. Eine wunderbare, schöne neue Welt hätten wir, fast wie in der DDR, nur eben mit vollkommenerem Überwachungsnetz. Leider ist da aus gutem Grund das Bundesverfassungsgericht ein bisschen dagegen, und davon unabhängig finden viele Menschen solche Vorstellungen sehr gruselig. Vor allem, wenn sie daran denken, dass die Ermittler, die Zugriff auf derartige Totalüberwachungsdaten haben, dermaßen offen mit mörderischen, rassistisch motivierten Gewalttätern sympathisieren und fraternisieren, dass es eigentlich nicht einmal das springersche Hetz- und Lügenblatt „Die Welt“ übersehen könnte. Außer natürlich, es wollte das unbedingt…

Wieso allerdings bei allem Fordern nach stärkerer Überwachung auf dem Hintergrund dieses Staatsskandales niemand in der ganzen verlogenen und oft kryptofaschistischen Milliardärspresse die sich aufdrängende Frage aufwirft, warum die Ermittler nicht stärker überwacht werden… ach, einfach mal selbst drüber nachdenken. Das Internet kann dabei übrigens helfen, so viel Spinnerte sich dort auch herumtummeln. Noch führt dies übrigens nicht zu einem Datensatz bei den Inlandsgeheimdiensten und Polizeien der BRD.