Sie reden vom Netz wie Blinde vom Licht

Qualitätsjournalisten fordern zum Raubkopieren auf

Programmdateien und Seriennummern der Creative Suite 2 liegen für jeden frei zugänglich auf den Adobe-Servern. Das ist aber kein Freifahrtschein zum Herunterladen der Profi-Software, so Adobe.

[…]

Creative Suite 2 trotzdem herunterladen
Bevor Adobe den Download der Creative Suite 2 durch Nicht-Kunden untersagt hat, entwickelte COMPUTER BILD mit dem CS2-Downloader [Link von mir nicht übernommen] ein nützliches Download-Programm. Hinweis: Die Nutzung ist zwar nicht erwünscht, durch technische Maßnahmen seitens Adobe aber (noch) nicht blockiert. Das Programm finden Sie exklusiv auf der Heft-CD/DVD der COMPUTER BILD-Ausgabe 4/2013 (seit 26. Januar am Kiosk).

ComputerBild — Software für einst über 2.000 Euro: Adobe Creative Suite 2: Anleitung, Funktionen und Download
Der Titel der Seite lautet übrigens: „Gratis: Adobe verteilt Creative Suite CS2“

Kurzkommentar

Das ist genau die richtige Vorgehensweise an dem Tag, an dem Adobe endgültig klargestellt hat, dass eine nichtlizenzierte Nutzung dieser angebotenen CS2 illegal ist:

Ein Download der Software sowie die Nutzung der Seriennummern durch Personen, die CS2 oder Acrobat 7 in der Vergangenheit weder von Adobe direkt noch einem autorisierten Händler erworben haben, ist nicht gestattet und stellt eine Verletzung von Adobes Urheberrechten dar

Dieses klare Bekenntnis der „Qualitätsjournalisten“ zum „Geistigen Eigentum“ Adobes passt auch so vortrefflich zur gestrigen zweiten Lesung des so genannten „Leistungsschutzrechtes“ im Deutschen Bundestage — ein obskures Sonderrecht zum angeblichen „Schutz“ des „Geistigen Eigentums“ von Verlagsangeboten.

Ein Satiriker hätte sich weder einen besseren Text noch ein besseres Timing ausdenken können. Ein demächst durch absurde Standesrechte geschütztes Verlagswesen fordert unverhohlen seine Leser dazu auf, dass sie etwas anfertigen, was sonst im Propagandaton der Contentindustrie als „Raubkopien“ bezeichnet wird.

3 Antworten

  1. carchili

    Reblogged this on einheizradio und kommentierte:
    Adobe ist für mich eine der – oder die – unsympathischste(n) Softwarefirmen. Die bisher noch nie damit geizten, negativ aufzufallen.
    „Das Softwareunternehmen Adobe Systems wird kritisiert, da es, insbesondere nach der Übernahme von Macromedia, in vielen Bereichen ein Monopol innehat, so z. B. bei der Bildbearbeitung durch Photoshop oder der Illustration mittels Illustrator oder dem übernommenen Freehand, das in der beliebten Version MX noch angeboten, aber nicht mehr weiterentwickelt wird.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Preisgestaltung für den europäischen Markt. So war beispielsweise der Preis für die Adobe Creative Suite CS3 Design Premium in Europa um 65 Prozent höher als in den USA. Als Reaktion darauf wurde 2007 die Petition Fair Pricing for European Software lanciert, welche über 10’000 Unterschriften erzielte.“ Wiki

    1. Februar 2013 um 08:15

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  3. Pingback: Offener Brief an die Presseverleger und ihre Schergen (Journalisten) | Elias Schwerdtfeger

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