CDU/CSU argumentieren für De-Mail
Die CDU/CSU-Fraktion argumentiert, dass [sic!] De-Mail-Verfahren habe „ein deutlich höheres Sicherheitsniveau als Kommunikationsformen wie herkömmliche E-Mail und Telefax“.
Spiegel Online — Trotz Experten-Kritik: Bundestag erklärt De-Mail per Gesetz für sicher
Immerhin haben die extrakompetenten Sonderspezialisten in Sachen Sicherheit aus den Unionsfraktionen, deren Namen der Spiegel trotz gekennzeichneten Zitates unter dem Schleier des peinlich berührten Schweigens hält, De-Mail nicht mit Rauchzeichen, sondern „nur“ mit Telefax verglichen.
*HaHa*
Und Moses sprach: DE-Mail ist sicher. Du sollst keine Geheimnisse vor deinem Herrn haben!
20. April 2013 um 13:28
Seit die Deutsche Post abgesprungen ist, halte ich dieses De-Mailporto mit Spitzelschnittstelle für Polizei, Finanzamt, Geheimdienst und neugierigen Mitarbeiter ja für ein totes Pferd. Mal schauen, was der Deutsche Bundestag sich noch alles einfallen lässt, um es irgendwie zu reiten — und wie viele Megaeuro dabei noch verbrannt werden.
(Man stelle sich nur mal vor, die hätten so etwas wie Kompetenz und Gestaltungswillen. Man stelle sich nur mal vor, der elektronische Personalausweis könnte PGP-Keys signieren und damit sowohl eine Unterschrift ersetzen als auch eine sichere Verschlüsselung ermöglichen, letzteres sicher nicht zur Freude derer, die die Verfassung zu schützen vorgeben. Man stelle sich nur mal vor, das wäre mit einer Aufklärungskampagne und der Programmierung benutzerfreundlicher Software einhergegangen. Man stelle sich nur mal vor, digital signierte Mails wären heute ein Standard mindestens in der geschäftlichen Kommunikation, so dass Phisher, Spammer und sonstige Maden gar keine Chance mehr hätten, sich als jemand anders auszugeben. Ach, Traum ende, stattdessen eine Ausweisapp in Java — hey, hey, es ist plattformunabhängig! — die in den frühen Versionen nur auf Windows lief, aber aus unerfindlichen Gründen mit dieser Schwäche abgenommen wurde. Vermutlich von Leuten, die MS Windows für eine BIOS-Funktion halten. Kompetenz und Gestaltungswillen in der BRD-Regierung? Nein, Stillstand und käsigen Gehirnzerfall gibt es.)
20. April 2013 um 13:58
Naja. Ich glaube mit „Hanlons Rasiermesser“ macht man es sich da zu einfach. Gut, Politiker sind nicht die Kompetentesten, aber das waren sie noch nie, außer vielleicht im Rechtsverdrehen. Die Frage, die ich mir stelle ist, ob nicht die falschen „Experten“ für den Staat arbeiten und ob das nicht zwangsläufig so ist, dass nur solche „Experten“ überhaupt für den Staat arbeiten wollen.
Letztendlich bleiben Etatisten meist auch Etatisten und machen das was ihnen gesagt wird. Und wer das nicht tut, der arbeitet wohl auch nicht sehr lange weiter für den Staat.
23. April 2013 um 12:09