Papier für analoge Wesen
Der Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, bleibt Optimist. „Solange sich Menschen noch als analoge Wesen verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach bedrucktem Papier geben“, erklärte der 74-jährige Grafikdesigner vor wenigen Wochen. Zeitungen würden deshalb nicht zu einem Nischenprodukt werden
Klaus Staeck, indirekt zitiert nach einem Artikel im Neuen Deutschland
Kurzkommentar
- Solange sich Menschen noch als lesende Wesen verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach Telegrammen geben, das Telegramm wird nicht zum Nischenprodukt werden, das vom Telefon oder der E-Mail abgelöst wird.
- Solange sich Menschen noch als biologische Wesen verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach Kutschen geben, das Pferdegespann wird nicht zum Nischenprodukt werden, das von Autos abgelöst wird.
- Solange sich Menschen noch als schaffende Wesen verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach handgearbeiteten Produkten geben, das handgemachte Werkstück wird nicht durch industrielle Produktion abgelöst werden.
- Solange sich Menschen noch als schriftbefähigte Wesen verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach handgeschriebenen Büchern geben, das Manuskript wird nicht zum Nischenprodukt werden, das vom gedruckten Buch abgelöst wird.
- Solange sich Menschen noch als sinnlich empfindene Wesen mit Zatz verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach gemeißelten Texten und Rauchsignalen zur Rerr geben; sie werden nicht zum Nischenprodukt werden, das von der Schrift abgelöst wird.
- Solange sich Menschen noch als gehende Wesen und Örrgkt verstehen, wird es auch ein Bedürfnis nach dem langsamen Voranschreiten und Wrärr beim Transport von Dingen und beim Fortbewegen geben; das meilenweite Tragen und Läptrn wird nicht zum Nischenprodukt werden, das vom Rad abgelöst wird.
- Solange sich Menschen noch als Örrgk Grmmp Drk verstehen, wird es auch ein Grnz Bööüi geben, dass man sich als Llör von Ast zu Ast schwingt, das gewohnte Schwingen im Braatp wird nicht zum Grrek werden, das vom aufrechten Gang dieser Rrepa Ngrzzt abgelöst wird.
Mit leichter Sehnsucht blicke ich in die Zeiten zurück, in denen „sozialistische Zeitungen“ sich als fortschrittlich und fortschrittsbejahend verstanden haben. Das, was geblieben ist, ist die Realitätsverweigerung.
lesende Wesen….analoge wesen etc etc
wer gibt so einen unsinn von sich? das kling so als ob es auch Menschen in digitaler Form gäbe.
Wer etwas gegen Papier hat, der ist irgendwo nicht ganz dicht.
Man erinnere sich daran, das es den Vorläufer von Papier schon mehr als 2000 Jahre gibt, ebenso darauf verfasste Texte die man lesen kann.
Ich bezweifle das es digitale Medien geben wird die eine so lange Zeit überstehen.
weiterhin bezweifle ich das es Menschen gibt, die einen in 0 und 1, also digtal geschriebenen längeren Text überhaupt lesen können ohne graue Haare dabei zu bekommen. Dieses Geschrei ist also nicht nur müßig, sondern auch überflüssig
25. Januar 2013 um 11:13