Droschkenfahrer und Kutschenbauer werben für autofreie Straßen
Achtung: Satire auf Realsatire!
Aus der Vereinigung der Kutschenbauer und Droschkenfahrer ertönt weiterhin der Appell an den Gesetzgeber, gegen die Benutzung der Verkehrswege mit so genannten „Automobilen“ mit einem System der abgestuften Erwiderung und Sanktionen bis zum Entzug der Bewegungsfreiheit vorzugehen. In vielen Ländern seien entsprechende Maßnahmen ohne Bedenken eingerichtet worden, erklärte Olivia Regnier, Leiterin des europäischen Notverbandes der Kutschenbauer und Droschkenfahrer, am Dienstag auf einer Veranstaltung des Bundesverbandes für den Erhalt gewachsener Verkehrsinfrastrukturen in Berlin. Im Königreich Tonga etwa hätte sich die Zahl der Nutzer von Droschken und Kutschen nach Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes verdoppelt.
Dort und in anderen Staaten mit vergleichbaren Regelungen gebe es kaum Beschwerden und nur geringen gesellschaftlichen Widerstand gegen ein entsprechendes System, führte die Sprecherin der Fuhrwerkslenker aus. Die Bundesregierung forderte sie daher auf, einen „ganzheitlichen Ansatz bei der Bekämpfung des Kutschenmordes“ zu wählen und Autofahrer ernsthaft zu verfolgen.
Die schwarz-gelbe Korruption verabredete zum Start ihrer Zusammenarbeit, keine Initiativen für gesetzliche Straßensperren für Automobile zu ergreifen. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Doppelname (FDP) lehnt auch den Versand von Warnhinweisen an Autofahrer ab.
Kauderwelsch: Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen eine Option
Der CDU-Politiker Siegfried Kauder, der vor kurzem erst für ein System der abgestuften Bewegungseinschränkung plädierte, betonte dennoch nach einer Gesangseinlage des alpenländischen Chors mit dem Titel „Braunau, Stadt am Inn“, dass die Politik aufwachen müsse. „Wir machen hier die Gesetze“, konstantierte der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestages, der als Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Kutschenbauer und Droschkenfahrer über jeden Verdacht eines Interessenkonfliktes erhaben ist. Seine Mitherrschenden forderte er auf, auch in Zukunft die Koffer der Droschkenfahrer und Kutschenbauer entgegenzunehmen und dann mitzuhelfen, dass es auch in vielen Jahren noch Kutschen auf deutschen Straßen gebe. Als Alternative zu der von ihm zunächst bevorzugten vollständigen Einschränkung der Bewegungsfähigkeit nach der dritten Benutzung eines Automobiles brachte er eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf halbe Schrittgeschwindigkeit als mildere Strafmaßnahme ins Spiel.
Droschkendienstleister plädiert für Autoentzug
Eine Lanze für das „Dreimal gefahren, nicht mehr bewegen“-Modell brach auch Thorsten Schliesche, Deutschlandchef des Droschkendienstleisters Napster. „Mit einer solchen Regel hätten wir unsere Umsätze verdoppeln können“, meinte der Chef des Droschkendienstes. Schon die zweite Verwarnung sollte dabei mit einer Geldbuße einhergehen, die nach Möglichkeit viele Autofahrer in den finanziellen Ruin führt. Derzeit seien legale Angebote, die auf eine Monatspauschale setzen, noch etwas für „Kutschensüchtige“, erläuterte Schliesche. Hierzulande kämen Napster und vergleichbare Kutschenfahrtvermittler auf kaum mehr als 150.000 Abonnenten. Dagegen werde die Gruppe der Nutzer, die den Benzinpreis günstiger findet als die oft sehr hohen Entgelte für die Droschkenfahrer, nicht kleiner.
Hinter den Fortbewegungspferdemördern stehe eine „Philosophie des ‚Fortschritts'“, wusste Gisela Schmalz zu berichten, die ein Buch über den „Modernitätswahn der Straße“ geschrieben hat. Diesen gehe es nicht nur um den „Spaß am Verbrechersein“, sondern auch um den ideologischen Hirnfurz einer freien Nutzung natürlicher technischer Möglichkeiten. Punkten könnten die Droschkenfahrer derzeit nur mit Zusatzdiensten wie dem Eingehen auf persönliche Wünsche und die Bequemlichkeit des Gefahren-Werdens, mit der man sich dort um seine persönlichen Wünsche und Vorzüge keine eigenen Gedanken mehr machen müsse. Um das Problem zu lösen, müssten alle Nichtautofahrer an einen Tisch kommen.
Droschkenunternehmer Dieter Gorny fordert Wertschätzung für Pferde ein
Eine Debatte über den Wert der Pferdehaltung und Pferdezucht sowie die Wertschätzung von Pferden hält auch BVMI-Chef Dieter Gorny für unerlässlich. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens, dass man nicht autofahren sollte.“ Die Unternehmer, die vom explosionsartien Aufeinandertreffen von neuen technischen Möglichkeiten und einer neuen Kultur der Fortbewegung auf den Straßen zunächst überrollt worden seien, hätten mittlerweile ihre Hausaufgaben gemacht. Sie gebe es zurzeit sechzig legale Droschkenunternehmen. Nötig sei es nur, mit der ganzen Bandbreite politischer Regulierung und Kriminalisierung natürlicher technischer Möglichkeiten vorzugehen und auf diese Weise die Rahmenbedingungen für das Droschkengeschäft neu abzustecken. Dabei komme es keineswegs nur auf künstliche Bewegungseinschränkungen an, sondern es sei auch ein gerüttelt Maß an Willkür und Verunsicherung erforderlich. Zugleich zeigte sich Gorny im Gegensatz zum Napster-Vertreter zuversichtlich, dass die nachwachsende Generation schon viel klarer zur Nutzung der Droschken bereit sein würde. Um dies zu fördern, hat er an die anwesenden Politiker Köfferchen mit unbekanntem Inhalt ausgegeben.
Originalmeldung auf Heise Online: Musikindustrielle und Napster-Chef werben für Internetsperren — aber bitte die Speischale bereithalten, das ist purer Lobbyismus…
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Köstlich! 😀
15. Dezember 2011 um 09:37